"Ich weiß, wer du bist."


Monika Neve
: Die Mistel hängen doch sehr hoch in den Bäumen, wie sind Sie bei der Ernte vorgegangen?

Willi Seiß: Die schönsten Misteln finden Sie immer hoch oben in den Bäumen. Ich bin von Ast zu Ast geklettert, manchmal 20 - 30 Meter hoch. - Das Krebsforschungsinstitut in Wien half Frau Günczler, den ersten nicht vergorenen Mistelsaft herzustellen. Meine Frau und ich kauften dann in der Nähe von Pörtschach ein Haus am Waldrand, bauten dieses um und richteten dort ein größeres, mustergültiges Labor ein. Dazu gab mir damals die Österreichische Zentralbank in Wien eine Sonderbewilligung zum Devisentransfer. Im Labor liefen maschinelle Antriebe mit Öldruck ohne elektrische Feder. Dies baute alle mein erwähnter Freund. Hingegen vollzogen sich die Herstellungen der Säfte, die Aufbereitung und Belebung von Bi-Dest unter weiteren Rhythmen, die wir geistig ermittelten. Das war in Österreich. Die eigentliche Mischung von Sommer- und Wintersaft fand in Stuttgart, in unserem Haus, statt, und die Ampullierung wurde damals von der Firma Abnoha in Pforzheim durch geführt. Die Mischung selbst erfolgte gleichfalls in meditativ begleiteten Rhythmen, wobei unsere Maschine sowohl bei der Beschleunigung als auch in der Ruhephase in Intervallen lief, die Bezüge zu den Planeten hatten. [Hier folgten längere Ausführungen über die verschiedenen Verfahren zur Herstellung von Heilmitteln aus den Mistelsäften der verschiedenen Anbieter, die eigentlich einmal eines gesonderten Beitrags bedürften, auch wegen des dazugehörigen Anschauungsmaterials und hier keinen Platz finden können, MN]

Monika Neve: Gibt es Untersuchungen, die etwas darüber aussagen, ob die verschiedenen Krebsheilmittel durch die verschiedene Art der Herstellung spezifische Wirkungsweisen haben?

Willi Seiß: Die gibt es. Aber nicht im anthroposophischen Feld. Im Anthroposophischen können Sie es machen über ein Steigbild oder über die Tropfenbildmethode. Aber die ist in diesem Zusammenhang, wie es auf die verschiedenen Krebsarten wirkt, nicht aussagekräftig.

Monika Neve: Sind Sie heute an dieser Arbeit noch beteiligt?

Willi Seiß im LaborWilli Seiß: Nein. Da wiederholte sich für mich - wie früher erfahren - Neid, Missgunst, Geltungsbedürfnis, aber auch Unverständnis und wohl nicht zuletzt die Gier nach dem Geld, die die Oberhand gewannen Sie müssen wissen, dass ich damals sowohl in Marburg
die Helixor GmbH begründete und eine Geschäftsführerin einsetzte wie auch eine Firma in Pörtschach, die Firma Rhytmosan, mit einem mitarbeitenden Geschäftsführer. Als Schwierigkeiten dadurch auftraten, dass das Präparat Helixor in seiner Rezeptur geändert wurde, wogegen ich Einspruch erhob, kündigten mir diese beiden Geschäftsführer fristlos wegen „Geschäftschädigung“. Was den Ausschlag für das Zerwürfnis gab, war, dass der verstorbene Heilpraktiker Paul Hoffmann, der damals das Hofgut Fischermühle erworben harte und hoch verschuldet war, die anthroposophischen Freunden glauben machen konnte, dass er imstande sei, die komplizierten Herstellungsverfahren durch Elementarwesen lenken zu können. Das wäre dann möglich, wenn alles in das Hofgut Fischermühle verlegt würde. Damit verband er immense Umsatzsteigerungen und damit verbundene Verdienste. In dem Labor in Österreich wurden auf dem Grundstück von meiner Frau und mir in einer Nacht die Schlösser ausgewechselt. Das war praktisch Hausfriedensbruch. Ich hatte dann nicht prozessiert, sondern alles verkauft. Jedenfalls musste für uns die Arbeit dort abgebrochen werden.