Die Bild-Symbole in den Werken von Hieronymus Bosch

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Die Bildsprache des Rosenkreuzers Hieronymus van Aken, genannt Bosch (1450-1516), erfaßte in seinen wesentlichen Werken bereits zu seiner Zeit die Wegweisung der christlichen Erkenntnisse.

Seine Bilder sind bis in die Physis verdichtete Realimaginationen. Bosch war ein erster Kenner der Geschichte des Menschen seit dem Sündenfall bis zur ausgebildeten Fähigkeit der bewusster geistigen Wahrnehmung. Er steht als Maler am Beginn der Entwicklung der bewussten Kräfte der Seele, dem Zeitalte der Bewusstseinsseele (1513). Seine rosenkreuzerische Einsichten in die realen geistigen Zusammenhänge stehen zwischen dem Protestantismus (Luther 1483-1546) – der eine Ausdünnung des lebendigen Christentums bedeutete, und einer Strömung, die sich „Societa Jesu“ nennt (Ignatius von Loyola 1491-1556), mit dessen Exerzitien vorgegeben und Anspruch darauf erhoben wird, den Weg zur Nachfolge Christi zu lehren.

Durch Bosch wirkte, seit er den Weg der Entwicklung des Falles der Seele und jene zur Entwicklung dieser in seinen Bildern gestaltete, der Kräfteleib von Christian Rosenkreutz. Seine bildhafte Wegweisung führt in die Zukunft – wenn man sie lesen kann. Hierzu hat der Anthroposoph C. A. Wertheim-Aymes (20. Jahrh.) einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Bosch steht in der Gesamtschau seiner Werke vor der Menschheit als ein Wegweisender für deren Aufgaben im V. Nachatlantischen Kulturzeitalter. Sein Werk umspannt die übersinnliche als auch die untersinnliche Welt. Er fordert Erkenntnisse vom  Menschen. Seine weltgeschichtliche Bedeutung wie Darstellungskraft überragt in ihrer geistigen Bedeutung die der Platoniker und Aristoteliker – beide sind gleichfalls von Bosch in ihren Einseitigkeiten dargestellt –, die in späteren Inkarnationen in die Orden der Zisterzienser und Dominikaner eintraten und für deren Entwicklung – in ihrer Inkarnation im 20. Jahrhundert –  die Inhalte der Anthroposophie durch Steiner gegeben wurden.

Bosch Realimaginationen leuchten in unnachahmlichen Bildern rund fünfhundert Jahre vor unserer Zeit während der Menschenverachtenden und -vernichtenden Inquisition, für die die Orden der Römischen Kirche deren selbstgeschaffenen „Rechte zur Erziehung des Menschengeschlechts“ erarbeiteten und ausführten. Auch diesen Abfall malte Bosch. Erst wieder in unserer Zeit fasste ein Rudolf Steiner (1861-1925) in seiner „Geheimwissenschaft im Umriss“ (1910) das Weltenwerden, die Schaffung des Menschen und die Menschenbildung gedankenklar zusammen, was Bosch infolge der Inquisition noch verteilt auf seinen Triptychen darstellen musste.

Es kann nicht unerwähnt bleiben, dass die nichtdurchgebildeten Seeleneigenschaften, sowohl die der Aristoteliker, als auch die der Platoniker, verhinderten, dass die wirklich christlichen Strömungen – insbesondere die des Rosenkreuzertums und jene, von Bosch symbolisierte Gralsströmung – in der Lenkung der Weltgeschichte bis zur heutigen Zeit nicht wirksam werden konnten.

Überblickt man die Bildmotive der Triptychen oder Teile dieser in der heute durch die  Geisteswissenschaft vorliegenden Phasen der Weltentwicklung und der Entwicklung des Menschen, so erkennt man in den Werken und in Hieronymus Bosch selbst den eigentlichen, tatsächlichen Repräsentanten für die Entwicklung der vom Zeitgeist geforderten neuen Seelenkräften, die der Bewusstseinsseele eigen sind und die Grundlage für das Manasbewusstsein bilden.

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